Wellness für die Seele | Wer hat Recht?

Die Welt ist im Wandel. Es wird gestritten und gekämpft. Das eigene Ego steht im Vordergrund – wie auch so oft in Beziehungen. Heute müssen Sie entscheiden: Wer hat Recht?

Aber warum geht es eigentlich: Da jeder Mensch seine eigene Wirklichkeit erschafft und erlebt, ist es völlig sinnlos sich über Weltanschauungen oder die Wahrnehmung von gemeinsam erlebten Situationen zu streiten. Man kann höchstens versuchen, dem anderen zu erklären, was man selbst denkt und fühlt. Jedoch jemanden davon zu überzeugen, dass man Recht und der andere Unrecht hat, ist unmöglich. Weil beide Recht haben! Denn jeder erlebt seine Welt und interpretiert das Dasein auf seine ganz eigene Weise, die kein anderer verstehen kann. Außer man würde sich die Mühe machen dies genauestens zu erläutern. Ohne Streit und rechthaberisches Verhalten! Dies gilt vor allem auch in Liebesbeziehungen. Hier wird oft über die Wahrnehmung bestimmter Situationen gestritten, und der eine versucht den anderen davon zu überzeugen, dass seine Sicht der Dinge die richtige sei. Beide denken, dass der andere eine falsche Wahrnehmung oder Erinnerung an eine bestimmte Situation hätte, und sich dementsprechend falsch verhalten würde.

Ein Beispiel: Thomas und Beate streiten sich in einer sehr aufgebrachten, ärgerlichen Situation. Aufgrund ihrer Emotionalität stecken beide in einem Erinnerungsmodus fest und wiederholen ihre alten Verhaltensweisen. Sie erleben die Situation in großem Maße als Wiederholung ihrer Vergangenheit. Immer wieder kommen sie an diesen Punkt. „Keiner versteht mich!“ In dieser Situation erleben beide ihre eigens erschaffene Realität, mit dem Partner als Spiegel. Wenn jetzt Thomas Beate überzeugen will, dass seine Sichtweise die richtige wäre und Beate mal wieder völlig falsch liegt, wird sich die Situation nie lösen können, da Beates Sicht der Dinge aufgrund ihrer Vergangenheit und Prägung genauso stimmt. Beide müssten verstehen, wie die Situation auf den anderen wirkt, und welche Erinnerungen wiederholt werden. Und dass jeder seine eigene Wahrnehmung und Interpretation von Worten und Handlungen erlebt. Denn jeder lebt in seiner eigenen Realität, in der der andere nur Gast ist!

Kurzum: Es gibt keine objektiv erfahrbare Realität. Es existieren aber Milliarden von sehr individuellen Wahrheiten. Unser Denken inspiriert unsere Wahrnehmung. Durch die Wahrnehmung filtern wir verschiedene Informationen und Prozesse zu unserer individuellen Wahrheit. Die nur wir allein so erleben, selbst wenn wir inmitten Gleichgesinnter stehen. Weil jeder Mensch seine ganz eigene Geschichte, Prägung und seinen Charakter mitgebracht hat. Wenn nun die Wahrheit, die wir uns selbst ausgesucht haben, durch beständiges Wiederholen fest und stabil wird, beginnt sie in unserem Leben zu wirken. Wir erschaffen unsere eigene Wirklichkeit.

Was wir zu unserer Wahrheit machen, wird unsere Wirklichkeit, weil die Wahrheit unserer Gedanken im Leben zu wirken beginnt!

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